Anscheinend haben alle 14 Autorinnen und Autoren, die an der Krimi-Anthologie „Mordsgipfel“ der edition tingeltangel beteiligt waren, einschlägige Erfahrungen mit den Gefahren in den bayerischen Bergen gemacht. Ich selbst hatte schon die Handlung meines zweiten Neuschwanstein-Thrillers „Ohne Herz“ in den für mich heimischen und von König Ludwig II. geliebten Teil der bayerischen Voralpen gelegt – zwischen den Schlössern Neuschwanstein und Linderhof und dem Königshaus auf dem Schachen im Wettersteingebirge. Ludwig II. hat in dieser Gegend ab 1864 zahlreiche Berghütten seines Vaters König Maximilian II. übernommen und in einem wiederkehrenden Turnus Jahr für Jahr bewohnt. Selbst bei Wind und Wetter mussten die Hütten für den königlichen Herrn vorbereitet werden, was vor allem im Winter zu vielen brenzligen Situationen führte. Außerdem sind zahlreiche Anekdoten zu ungeklärten Unfällen und geheimnisvollen Ereignissen rund um die Aufenthalte des bayerischen „Märchenkönigs“ in den Bergen überliefert.
Selbst bei Wind und Wetter mussten die Hütten für den königlichen Herrn vorbereitet werden, was vor allem im Winter zu vielen brenzligen Situationen führte.
Markus Richter, Autor
Beispielsweise wäre er bei einer nächtlichen Wanderung vom Brunnenkopf zum Pürschling beinahe Opfer eines Steinschlags geworden, der angeblich nicht auf natürliche Weise ausgelöst worden war. Im Zusammenhang mit König Ludwigs Furcht vor Attentaten, der Verschuldung seiner Kasse, seiner Entmündigung und Festsetzung aufgrund eines zweifelhaften ärztlichen Gutachtens sowie seines bis heute ungeklärten Todes ergibt sich die ideale Gemengelage für spannende und mörderische, in diesem Fall historische Geschichten rund um die bayerischen Gipfel. Meine Story in den „Mordsgipfeln“ übrigens knüpft an den dritten und letzten Teil der Neuschwanstein-Thriller an und spielt nahe der „Königshütte“ unterhalb des Ochsenälpeleskopfs im Ammergebirge. Ein Gebiet, in dem Ludwig II. regelmäßig unterwegs war. Die Hütte liegt auf einer Bergroute zwischen Neuschwanstein und Linderhof. Von dort aus habe ich zahlreiche Bergtouren mit meinem Vater unternommen. Eine davon wäre uns beinahe zum Verhängnis geworden. Wer mehr dazu wissen will, muss die „Mordsgipfel“ lesen. Oder kommt am 3. April 2022 zur Präsentation des Buchs auf dem Münchner Olypmiaturm vorbei.