Berufswunsch: Astronaut. Warum Martin Grolms seine Kinderbuch-Heldin Pinipa ins Weltall schickt.

Höhenflüge. Er war der erste Mann im All: Juri Gagarin startete 1961 in den Weltraum. Und zwar am 12. April, der heute internationaler Tag der bemannten Raumfahrt ist. Vielleicht wäre ihm ja Martin Grolms gefolgt – denn schon als Kind wollte er Astronaut werden. „Ich bin später extra nach Aachen gezogen, um dort Luft- und Weltraumtechnik zu studieren“, blickt Grolms zurück. „Doch manchmal ändern sich Pläne halt.“ Grolms sattelte auf Fahrzeugtechnik um. Und sitzt heute statt in der Weltraumkapsel meist am Schreibtisch – als Autor. Für seine Kinderbuch-Reihe „Pinipas Abenteuer“ ließ er im sechsten und jüngsten Teil die Heldin nun kurzerhand in den Weltraum starten. „Ein galaktischer Ausflug mit der Feuerwehrrakete“ ist Untertitel des Werks, erschienen ist es im Gruhnling Verlag. Die Illustrationen lieferte Grolms Partnerin und Verlegerin Annika Kuhn. An Kinder von 5 bis 10 richtet sich das Buch – und bringt neben einer kurzweiligen Geschichte noch eine Botschaft mit. Was anfangs gar nicht so einfach umzusetzen war. „Wen sollte sie im Weltall treffen? Bloß keine Aliens!“, sagt Grolms. Stattdessen stellt er Pinipa ein kunterbuntes Team auf ihrer Reise zur Seite – einen Roboter mit kaputtem Bein etwa oder einen Vogel. Ganz divers also. Grolms: „Die Botschaftet lautet: Je unterschiedlicher du als Team bist, desto besser bist du für Aufgaben gerüstet.“ Und das gilt übrigens auch zu Hause. Seine Illustratorin lasse ihm freie Hand bei der Auswahl, hat aber ein Veto-Recht – und nutzt das auch. Ein Buch über den Alltag von Kindern im Römischen Reich lehnte Annika Kuhn ab. Grolms: „Ich hätte das spannend gefunden.“ Dafür entstanden Pinipa-Bücher zu Themen wie Wald, Garten, Deutschland oder Wind und Wetter. Aktuell feilt Martin Grolms an einer Fortsetzung, sucht nach Ideen. „Vielleicht wird es ja etwas zu gesunder Ernährung“. Parallel entsteht eine neue Buchreihe für Drei- bis Fünfjährige rund um die Eltern-Kind-Kommunikation. Auch wenn es mit dem Weltall nichts geworden ist: Langeweile ist ein Fremdwort .