Karla trifft Karl. Oft arbeiten Kinderbuch-Macher ganz still im Hintergrund. Im Fall von Annika Kuhn und Martin Grolms war das diesmal anders. Für die Fotografin Rosa Engel haben sich die Verleger (und Eltern) gemeinsam vor die Kameralinse gestellt. Und mitten in Aachen, wo beide leben und im Gruhnling Verlag unter anderem die Reihe „Pinipas Abenteuer“ veröffentlichten, an einer Aktion teilgenommen: dem „Blue Karla Projekt“. Dafür mussten sie blau tragen – und wurden mit entsprechenden Mützen abgelichtet. Warum das? „Das ist eine großartige Aktion für ein friedliches, freies und demokratisches Europa“, erklärt Martin Grolms. „Die zivilie Variante des UN-Blauhelms“, heißt es dazu auf der Aktionswebsite von „Blue Karla“. Die Inspiration sei von der „Pussyhat-Bewegung“ gekommen, die eine pinke Mütze als Symbol für politischen Widerstand gewählt hatte. Die passenden Strick-, Häkel- und Nähanleitungen für Kopfbedeckungen in blau lieferten die Organisatoren gleich dazu. In Aachen trafen sich zur bemützten Kundgebung „Der Karlspreis gegen Krieg“ am Himmelfahrtstag viele Menschen auf dem zentralen Katschhof in der Altstadt. Annika Kuhn und Martin Grolms hatten mit ihrer Mützen-Fotosession die Werbetrommel für die Aktion gerührt – so wie viele andere Aachener auch. Der Internationale Karlspreis, verliehen am selben Tag, ging an drei belarussische Bürgerrechtlerinnen. Maria Kalesnikava, Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo hätten „unter schwierigsten politischen Bedingungen, unter Einsatz ihrer persönlichen Freiheit und Unversehrtheit, dem Diktator von Belarus die Stirn geboten“, hieß es in der Begründung. Sie seien „für das eingetreten, was den Kern des europäischen Projekts ausmache: Menschenrechte, Frieden und Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Solidarität“.