Es gibt öfter mal einen Mord in der Oper, zumindest auf der Bühne: in Turandot von Puccini, oder in „Samson et Dalilah“ nach einer biblischen Geschichte. Hinter den Kulissen sind Morde in der Oper zum Glück selten. Auch als Zuschauerin habe ich dort noch keinen erlebt. Deshalb ist meine „Mordsoper“ – das Buch ist im OCM Verlag erschienen – eine reine Erfindung: ein Operntenor, der von einer Dachterrasse stürzt. Inspiriert zu dieser Geschichte hat mich eine Freundin, die eine Zeit lang Zimmer an Künstler und Künstlerinnen untervermietete. Da hat sich auch mancher Sänger eingefunden. Es herrschte oft munteres Treiben – zum Glück ging niemand über Bord dabei.
Hinter den Kulissen sind Morde in der Oper zum Glück selten.
Anne-Kathrin Koppetsch
Diese Freundin hat selbst am Theater gearbeitet: So kam ich an Informationen über das, was sich bei den Proben abspielt. Natürlich liebe ich Musik: Opern, Klassik, Konzerte – und zuweilen singe ich auch selbst. Manchmal sogar bei Lesungen. In „Mordsoper“ ermitteln mit Hendel und Häldin eine Trauerrednerin und ein Professor, den ein Schicksalsschlag in den Rollstuhl gebracht hat. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was passiert, wenn man in der Mitte des Lebens noch einmal neu anfängt?
Anne-Kathrin Koppetsch wurde 1963 im Sauerland geboren. Ab 1982 führten Lehr- und Wanderjahre unter anderem nach Münster, Tübingen, Heidelberg, Jerusalem und Berlin. Seit 2000 lebt die evangelische Theologin in Dortmund. Derzeit arbeitet sie als Pfarrerin in der evangelischen Noah-Kirchengemeinde Dortmund. Sechs Buchveröffentlichungen, davon fünf Krimis. Koppetschs Markenzeichen: Personen – bisher oft Theologinnen –, die unvermittelt über Leichen stolpern und wider Willen anfangen, zu ermitteln. „Mordsoper“ ist Anne-Kathrin Koppetschs erster Krimi im OCM Verlag. Ihr Buch stellt die Autorin auch bei Lesungen im passenden Umfeld vor – so wie am 7. Juli 2022 auf dem Dortmunder Friedhof.