Königlich. Wie fast alle Menschen in ihre Wahlheimat Dänemark hat Steffi Bieber-Geske, Verlegerin beim Kinderbuchverlag Biber & Butzemann, am Silvesterabend die traditionelle Neujahrsansprache von Königin Margrethe II. im Fernsehen angeschaut – mit einem Glas Sekt in der Hand. Und staunte nicht schlecht, als die Monarchin dort ihren Rücktritt verkündete. „Das gab es in der dänischen Geschichte so bisher noch nicht“, staunte die Verlegerin. Hatte doch Margrethe II. selbst immer angekündigt, bis zu ihrem Tod regieren zu wollen – „so man denn von regieren sprechen kann, schließlich herrscht in Dänemark Demokratie“, wie Steffi Bieber-Geske hinzufügt. Jedenfalls war sie ebenso überrascht wie alle anderen, und nicht wenige dürften in ihrem Status oder auf ihrem Instagram-Account erstmals vom Thronwechsel erfahren haben. Denn: Die Verlegerin verkündete die Überraschung des Abends wohl schneller als jedes Nachrichtenportal.
Der offizielle Thronwechsel Mitte Januar ging mit deutlich weniger Drama als in England über die Bühne. „Das neue Königspaar Frederik und Mary wirkte grundsympathisch, Frederik wischte sich sogar ein paar Tränchen aus den Augen“, kommentierte Steffi Bieber-Geske. Für die es nun Extra-Arbeit gibt. In ihrem Verlag erscheint nämlich zur Leipziger Buchmesse das bereits vierte Buch über Dänemark. Titel: „Abenteuer in Kopenhagen – Lilly, Nikolas und das Geheimnis der Runen“. Diesmal reisen die Geschwister Lilly und Nikolas nach Kopenhagen – und dort wird das Königshaus erwähnt. Gemeinsam mit Autorin Eva Maria Nielsen und Grafiker Mike Hopf passt die Verlegerin nun die entsprechenden Stellen des schon fertig gebauten Werkes an, tauscht quasi Königin (alt) gegen König (neu).
Damit nicht genug: Wenn demnächst die zweite Auflage des von ihr selbst verfassten Buches „Abenteuer an der süddänischen Ostsee – Lilly, Nikolas und die verschwundenen Bilder“ fällig wird, muss sie auch hier ein kleines bisschen ändern. In dem Kinderkrimi werden nämlich Illustrationen, die Königin Margrethe zu Tolkiens „Der Herr der Ringe“ angefertigt hat, gestohlen. „Nur gut, dass die Königin ihren Titel behält, sonst wäre das sehr aufwändig“, erzählt Steffi Bieber-Geske. Die Verlegerin übrigens hat die Monarchin tatsächlich schon zweimal live gesehen – während ihrer Recherchen für das Buch.