Grün, ja grün … Wie grün ist eigentlich das „grüne Herz Deutschlands“ noch? Diese Frage treibt den Journalisten Frank Quilitzsch um. Sein Buch „Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus?“, erschienen im Verlag Tasten & Typen aus Bad Tabarz, ist nicht nur in seiner Heimat Thüringen ein Dauerbrenner. Ein Jahr lang war Quilitzsch für das Werk mit Förstern und Baumforschern durch die Reviere gezogen, traf sich mit Zapfenpflückern, ging auf die Jagd und verbrachte Tage und Nächte im Nationalpark Hainich. Wie schlimm es um den Wald bestellt ist, erfuhr er so aus nächster Nähe – und von kompetenten Gesprächspartnern.
Seit dem Erscheinen des Buchs ist Quilitzsch quasi ohne Pause auf Achse und stellt bei seinen Lesungen Experten vor Publikum Fragen nach dem Stand der Dinge. Damit nicht genug. Jetzt ist er einer der Protagonisten eines ganz besonderen Dokumentarfilms. „Das kahle Herz – Waldmenschen in Thüringen“ heißt der Streifen. Die Deutschlandpremiere findet am 12. Juni 2024 auf der Parkbühne im Erfurter egapark statt. Der Film beleuchtet die faszinierende Verbindung von Mensch und Natur im Thüringer Wald und begleitet dafür Menschen, die den Wald formen und nutzen, ihn aber zugleich schützen und bewahren wollen. Erkenntnis der Filmemacher Stephan Witthöft und Mirko Hempel: „Der Wald kann ohne den Menschen existieren – aber der Mensch nicht ohne den Wald“. Eintritt zur Premiere ist frei.
Die Recherche zu seinem Buch fasste Frank Quilitzsch im Interview mit dem Schöne-Bücher-Magazin so zusammen: „Was wir momentan erleben, ist eine selbstgemachte Katastrophe. Ich habe weinende Waldbesitzer getroffen, denen gerade das Familienerbe verdorrt. Aber sie wollen etwas an ihre Kinder und Enkel weitergeben. Also pflanzen sie, was das Zeug hält. Der Wald, erlebte ich immer wieder, ist nur ein Symptom. Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir bald an manchen Orten statt eines Hochwaldes nur noch einzelne Bäume und Sträucher sehen.