Blätterkohle. Das Verlagswesen kam erstmals im 13. Jahrhundert auf und veränderte die Herstellung von Produkten. Damals hatte es nichts mit dem heute verwendeten Begriff des Buchverlags zu tun. Die zentrale Rolle spielte ein Unternehmer, der über viel Kapital verfügte – der Verleger. Er finanzierte Heimarbeitenden den Kauf von Rohstoffen vor, damit diese Waren herstellen konnten. Für die Heimarbeitenden bedeutete das Verlagssystem erhöhte Abhängigkeit, denn sie verkauften nur noch ihre Arbeitskraft und hörten auf, direkte Marktteilnehmende zu sein. Oft waren sie der Ausbeutung durch den Verlag ausgeliefert, ohne Verhandlungsmacht und ohne Sicherheiten.
Global gesehen existiert dieses System heute immer noch manchmal, wenn große Firmen ihre Produktion und Arbeitsteilung global organisieren.
Die Abläufe im Buchwesen haben schon lange keine Parallelen zum historischen Verlagswesen mehr. Und doch scheint sich die Vorgeschichte in der heutigen Selbstausbeutung Vieler in der Buchherstellung (auch die der Verleger:innen selbst) immer noch hartnäckig wiederzufinden.
Wusstest du … ? Das Verb „verlegen“ bedeutete im Mittelhochdeutschen „Geld ausgeben“.