Ohne seinen Zylinder sieht man Thomas Endl auf offiziellen Terminen quasi nie. Sein Markenzeichen ist das – und das seines Verlags ebenso. Klar, dass beim Interview mit der Süddeutschen Zeitung auch die markante Kopfbedeckung eine Rolle spielte. Endl fällt damit auf – und genau das ist es auch, was er mit seiner edition tingeltangel möchte. Dort erscheinen „verschmähte Romane“, wie SZ-Reporter Michael Bremmer jüngst formulierte. Die passende Überschrift dazu: „Larifari interessiert mich nicht.“
Das wird es auch im jüngsten Titel, der im Herbst 2024 erscheint, nicht geben – im Gegenteil. „Umlaufaufzug“ heißt er, Autor ist Reiner Jansen, ein bislang unbeschriebenes Blatt in der Buchbranche. „Noch“, hofft Endl, der dazu augenzwinkernd auf die Vita des Schreibers verweist. Der habe Geschirr gespült für den Lebensunterhalt, Ställe ausgemistet. Und: Silikon-Dildos hergestellt, kein Witz. Jetzt folgt ein Pseudothriller.
Das Buch – ein Roman im Roman – startet mit einem Mord, blickt hinter die Kulissen der Verlagswelt, wechselt immer wieder die Ebenen. Der Verleger drückt seinem jüngsten Titel alle Daumen für den großen Erfolg. Jansen Roman könnte „der Knüller“ sein, sagt er – verschweigt im SZ-Artikel mit Blick auf die herausfordernden Zeiten für kleine Verlage aber auch dies nicht: „Aber es wird schwierig.“