Mut zu Gedichten. Kaum ist das Preisgeld auf dem Konto, schon gibt ELIF-Verleger und Autor Dinçer Güçyeter es wieder aus – und macht sich damit für den Nachwuchs stark. „Ich werde erst daran glauben, wenn ich ihn in den Händen habe“, hatte Güçyeter gesagt, als er den Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik verliehen bekam. Nun sind die 10.000 Euro angekommen, gestiftet vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk. Güçyeter war damit für „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ ausgezeichnet worden. Einen Teil des Geldes – 2000 Euro- will der Preisträger „als eine kleine Motivation“ (O-Ton Güçyeter) an einen jungen Kollegen weitergeben. „Lyrik kann nur gedeihen, wenn es von einer Hand in die andere weitergegeben wird“, schrieb Güçyeter auf Facebook. Ganz unkompliziert solle seine Förderung funktionieren – und damit deutlich anders, als so manche offizielle Preisausschreibung. „Keine langweiligen Exposés (die lese ich eh nie), keine Erklärungen, alles unnötig, das Gedicht wird schon alles sagen“, fasst der Lyriker, Theatermacher und Verleger aus Nettetal am Niederrhein zusammen. Statt dessen reichen ihm „10 bis 20 Gedichte per Mail“, einzusenden bis Dezember 2022 an script@elifverlag.de. Güçyeter ist sich sicher, dass Namensgeber Peter Huchel die Aktion sehr gefallen hätte. Wer am Ende das Rennen macht, soll spätestens im März 2023 verraten werden.