Ab an die Ostsee. Was macht ein Sachse auf Rügen? Er erkundet die schönsten Ecken der Insel. Im Fall von Dieter Naumann (Foto), geboren in Chemnitz, profitieren auch noch andere Urlauber und Ostsee-Fans von seinen Recherchen. Mit dem „Rügener Sammelsurium“ hat Naumann im Verlag Edition Pommern jede Menge Geschichte und Geschichten von Deutschlands größter Insel vorgelegt. Nach dem Erfolg von Teil 1 ist soeben die Fortsetzung erschienen. „Die Idee kam mir, als ich ehemalige Kolleginnen und Kollegen der Humboldt-Universität zu Berlin über Rügen führen und mich dafür in der Literatur schlau machen wollte“, sagt Naumann. Und da kam einiges an Fakten zusammen. Historische Reiseführer, Ansichtskarten, dazu Kontakt zu Rüganern bei vielen Aufenthalten. Ein sattes Paket an Infos über Ereignisse, Bauwerke, Landschaften und Personen lag am Ende vor. All dies packte Naumann Verleger Michael Handwerg auf den Tisch – eben ein Sammelsurium. Handwerg war überzeugt von der Idee, der Buchvertrag damit perfekt. Naumann: „Leser können je nach Lust und Laune eine oder mehrere Geschichten lesen. Ohne dass sie – wie bei einem Roman – fortlaufend am Text bleiben müssen, um dem Inhalt folgen zu können.“ Was für ihn den Charme von Rügen ausmacht? „Das Gesamtpaket von Geschichte, Gegenwart, Landschaft, Bauwerken. Und natürlich die Menschen, die ich getroffen habe.“ Von Sachsen zog es Naumann einst berufsbedingt nach Berlin, wo er auch heute wohnt. Seit 2015 ist er Rentner, war zuletzt als polizeilicher Fallanalytiker in einer Mordkommission am LKA Brandenburg tätig. Warum nicht gleich selbst nach Rügen ziehen? „Diese häufig gestellte Frage beantworte ichregelmäßig mit „nein“. Die Insel ist für mich etwas Besonderes“, sagt Naumann. „Und sie soll es auch dadurch bleiben, dass ich eben nicht dort wohne. Sondern mich stets neu darauf freue, ein paar Wochen auf Rügen zu verbringen.“ Mit „Geheimtipps“ für Urlauber tut sich Naumann indes schwer. „Ich kann nur dazu raten, stets mit offenen Augen über die Insel zu gehen, die vielen Museen, Lehrpfade und anderen Tourismus-Angebote zu nutzen, bei Fragen keine Scheu zu haben, auch einmal einen Rüganer anzusprechen.“ Und mindestens mal mit dem „Rasenden Roland“, der Bäderkleinbahn, zu fahren – oder den Bäderschiffen entlang der Küste. „Nutzen Sie die Rügen-Apps, fragen Sie das Hotelpersonal nach Tipps. Anders habe ich es auch nicht gemacht.“