Endspurt. Den Deutschen Verlagspreis hat er schon in der Tasche für seinen Satyr Verlag. Wird Volker Surmann (Foto) jetzt auch noch Poetry-Slam-Meister für Berlin und Brandenburg? Vielleicht! Am Sonntag (12. März 2023) heißt es: Daumendrücken. Surmann ist ins Finale des Poeten-Großevents gekommen. Und wird sich dann mit den anderen Siegern der Vorrunden vor Meisterschaftspublikum duellieren – verbal, versteht sich. In der Berliner Columbiahalle geht es 20 Uhr los. Was Surmann, der am Frauentags-Abend im Halbfinale aufgetreten war, zum Besten geben wird? „Ich hab einen runden Geburtstag zum Anlass für eine „Inventur“ meines bisherigen Lebens genommen. Eigentlich zähle ich darin nur Zahlen, Fakten, Daten auf. Ein sehr persönlicher Text, vor dem ich immer irre nervös bin.“ Ein Geheimrezept gegen Lampenfieber habe er allerdings nicht, versichert Surmann. „Da hilft nix. Das beste Mittel ist, auf die Bühne zu gehen.“
Dass er überhaupt bei den Poetry-Slam-Meisterschaften für Berlin und Brandenburg nochmal angetreten sei, hat Surmann nach eigener Aussage Felix Römer zu verdanken. „Ich war mir ja nicht sicher, ob ich nicht langsam zu alt dafür bin, aber dachte dann: Och, wieso nicht?“ Und fügte mit Augenzwinkern hinzu: „Eigentlich gibt es ja keinen Grund, das Feld den U30ern zu überlassen.“ Von Bühnenpoet Römer ist im Satyr-Verlag „Verhinderter Held. Lyrische Alltagsbewältigungen“ erschienen. Im Februar erst bekam er den Förderpreis des Deutschen Kleinkunstpreises verliehen. Und vielleicht schafft Surmann es ja am Sonntag auch zum Heldenstatus. Restkarten für das Event gibt es online – mit dem Rabattcode „slamfan“ noch dazu zehn Prozent günstiger. „Cool! Ich bin stolz auf dich!“ lobte Römer via Social-Media seinen Verleger. Spannend: Mit dem Poetry-Slammer und Autor Fabian Navarro trifft Surmann im Finale auf einen Bühnen-Kontrahenten aus den eigenen Reihen. Navarro ist Herausgeber von „poesie.exe – Texte von Menschen und Maschinen“, erschienen ebenso bei Satyr.
Für die 2023er-Auflage der Meisterschaften hatten 26 regelmäßig stattfindende Poetry-Slam-Veranstaltungen aus dem Raum Berlin und Brandenburg jeweils einen Starter vorab nominiert. Mit Max Golenz ist dazu der aktuelle Titelverteidiger automatisch im Rennen. Die Halbfinals – insgesamt drei Stück – finden kurz vorm Finale statt, bei dem dann das Publikum über den Sieger entscheiden wird.