Ausstellung. Schnell sein ist Pflicht – sonst ist die Kunst vielleicht schon wieder weg: Die Urban-Art-Szene Münchens ist bunt und kreativ. Großformatige Wandarbeiten entstehen über Nacht an Mauern – und verschwinden manchmal ebenso schnell. Künstler, Autor und Verleger Martin Arz (Hirschkäfer Verlag) zeigt Gästen bei Führungen durch seine Heimat, was an Murals und Graffiti nicht verpasst werden darf. Über den Spruch „Nur Narrenhände beschmieren Tisch und Wände“ kann Arz dabei nur müde lächeln. Er weiß: Bemälte Wände sind auch Kunst. Sein Wissen gibt er jetzt in einer ungewöhnlichen Ausstellung unter freiem Himmel weiter.
Und zwar direkt in der City gleich hinterm Rathaus – an der Landschaftsstraße am Marienhof. Dort – „an einem der wichtigsten europäischen Graffitiorte in den Anfangsjahren der weltweiten Bewegung“, so Arz – erzählen ab sofort acht Transparente die Geschichte von Graffiti und Street Art in München. Initiiert und organisiert wurde das Projekt von Tobias Sehr von der Munich Art Gallery. Gestaltet und getextet hat Arz. Und dabei konnte er auf sein Buch „Street Art München“ zurückgreifen. Der Reiseführer wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst als eines von „Bayerns besten Independent-Büchern“ ausgezeichnet.
Die Bayern-Metropoloe ist vor allem abseits touristischer Trampelpfade spannend, findet Arz: „München hat so viel zu bieten. Weit mehr als nur Oktoberfest, Frauenkirche, Hofbräuhaus und Viktualienmarkt.“