Von Waterloo bis Dancing Queen. In Hamburg kehrt das Kultmusical „Mamma Mia“ gerade auf die Bühne zurück. In London startet die Show „Voyage“ in einem eigens gebauten Theater – mit Avataren und Livemusik. Und das Best-of-Album „ABBA Gold“ steht seit mittlerweile mehr als 1060 Wochen in den britischen Top-100, Rekord! Ein Ende des Erfolgs? Nicht abzusehen. Eine (Welt-)Karriere wie aus dem Bilderbuch – die haben die vier schwedischen Musiker von ABBA hingelegt. Genug Stoff also, den es zu erzählen gibt. Und genau das tut Micke Bayart jetzt auch. Und fügt noch eine ganz besondere Note hinzu. Nämlich die, wie sich das Pop-Phänomen in Deutschland schlug. Und warum ausgerechnet der hiesige Markt für das Quartett so besonders war. Bayart, deutsch-schwedischer Autor und Fotograf, hat die Band mehrmals getroffen, schrieb schon zwei Bücher über sie. Der internationale Fanclub „Abba Intermezzo“ veröffentlicht regelmäßig seine Beiträge – und auch das Radio befragt ihn regelmäßig als Experten. Warum nun also noch ein weiterer Titel? „Es gab noch kein Buch über ABBAs Karriere in Deutschland. Also habe ich es selbst geschrieben“, sagt Bayart selbstbewusst. Erschienen ist „ABBA in Deutschland 1973 – 1983“ soeben im Charles Verlag. Darin erzählt Bayart die Geschichte der vier Musiker, zeigt Zeitungsartikel, lässt das Team der Band zu Wort kommen – und ebenso Größen aus Musik und Medien.
Deutschland und die ABBA-Anhänger – das war stets eine ganz besondere Verbindung. „Sie hatten hier eine ihrer treuesten Fangemeinden, die sie und ihre Musik mit offenen Armen entgegennahmen“, sagt Micke Bayart. Zu den Anekdoten aus dem Buch gehört auch die über ABBAs einzigen in der DDR aufgezeichneten und im Fernsehen ausgestrahlten Auftritt in der Sendung „Ein Kessel Buntes“. Warum nun ABBA gerade hierzulande so beliebt und erfolgreich waren und bis heute sind? Musiker Björn Ulvaeus hatte schon 1975 auf diese Frage eines Journalisten eine Antwort – auch dies nachzulesen im Buch: „Ich glaube, es liegt an den deutschen Popfans. Sie verstehen uns, oder besser unsere Art, fröhliche Unterhaltungsmusik zu machen.“ Ein Exemplar seines neuen Buchs überreichte Micke Bayart an Musikerlegende Benny Andersson höchstpersönlich – der sich auch Zeit für ein Foto mit dem Autor nahm.