Genau diese Frage stellt sich auch der neunjährige Paul. Zumindest kurz nachdem er panisch und vor Angst schlotternd aus dem Badezimmer gerannt und mit einem Riesensatz ins Bett seiner Eltern gesprungen ist. Mama und Papa Zwickel glauben ihm ärgerlicherweise kein Wort. Als Paul aber eine halbe Stunde später zum zweiten Mal heimlich ins Bad schleicht, steht Piratenkapitän Kunibert noch immer dort. Und egal, wie oft Paul sich in den Arm kneift oder die Augen schließt und wieder öffnet – Kuni verschwindet nicht. Denn: Er duscht!
Um Paul und Kuni dreht sich „Kunibert von Kugelbauch – Die Reise nach Nasstaria“, erschienen im Theil Verlag. Worum es im Buch geht? Eigentlich waschen sich die Piraten der „Olle Seegurke“ nur im äußersten Notfall. Dann ist das höchste der Gefühle eine eiskalte Eimerdusche an Bord des Schiffes. Duschen passt halt nicht zum Image vom fiesen Freibeuter – drei Meilen gegen den Wind zu stinken aber schon. Piratenkapitän Kuni hat allerdings ein kleines Geheimnis. Weil er es nicht leiden kann, sich kaltes Wasser mit einem Holzeimer über den Kopf zu gießen, danach drei Sprotten aus den roten Locken zu fischen und trotzdem nur nach Seetang und Meeresmuffel zu riechen, begibt er sich einmal in der Woche auf Geheimmission. Mitten in der Nacht schleicht er sich auf ziemlich verrückte Weise aus der Wasserwelt Nasstaria mitten in Pauls Badezimmer.
Meine Kinderbücher sollen vorrangig Spaß machen und junge Leser:innen in spannende, fantastische Welten entführen. Zwischen meinen Bücherdeckeln ist es immer laut, frech, bunt und voll Trubel … Und das ist auch gut so. Ich möchte Geschichten schreiben, die sowohl Jungs als auch Mädels ansprechen, die mit klassischen Klischees brechen und zum Lesen animieren. Schon immer wollte ich einen raubeinigen Helden schaffen, der auch eine weiche Seite mitbringt. Einen, der gerne pöbelt und meckert, den man aber irgendwie auch einfach in den Arm nehmen möchte. Für Kuni durfte ich genau so einen Charakter entwickeln. In seiner Geschichte geht es um Freundschaft und Mut, aber auch darum, dass man anders sein darf. Obwohl ein Pirat sich gern mal ein Vollbad mit Aprikosenduft gönnt, sich die Fingernägel schneidet und den Bart frisiert, kann er trotzdem der Kapitän der „Ollen Seegurke“ sein und fantastische Abenteuer in Nasstaria erleben. Das Gleiche gilt natürlich auch für Paul und den Rest der verrückten Crew. Man muss nämlich keine Muskeln oder Superkräfte haben, um ein wahrer Held zu sein. Aber ich schreibe nicht nur für die Kinder. Ganz insgeheim hoffe ich, dass Kuni & Co auch den Erwachsenen beim Vorlesen oder Zuhören hin und wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert. Ob mir das gelungen ist? Keine Ahnung … Lest doch mal und gebt mir Bescheid. Ein „Ahoi“ – und die Reise beginnt.
Britta Schattenberg lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Töchtern und einer quirligen Vischel-Hunde-Dame am Rande von Bielefeld. Wenn sie nicht gerade mit Reagenzgläsern im Labor steht oder versucht, den Alltag zwischen Elternabend, Hunderunde und Abendessen zu meistern, dann sitzt sie am Laptop und schreibt. Es braucht nur ein paar Sätze und schon verschwindet sie – Seite an Seite mit ihren großen und kleinen Helden – in fantastischen Welten, aufregenden Abenteuer und verrückten Geschichten. Mit der Veröffentlichung der Kinderbuchreihe „Suna – Volle Kanne Prinzessin“ beim Theil Verlag erfüllte sich 2019 ein großer Traum. Mit Kuni geht er in die Fortsetzung.