Erinnerung. 100 Jahre wäre sie im Oktober 2023 alt geworden: Hannelore Wolff, geboren im ostfriesischen Aurich. Dank des Unternehmers Oskar Schindler überlebte sie das KZ, emigrierte nach dem Krieg in die USA – und heiratete dort Dick Hillman, den sie im Lager kennen und lieben gelernt hatte. Ihre Heimatstadt hält die Erinnerung bis heute wach. Und hat ihr zu Ehren eben eine Hannelore-Wolff-Straße eingeweiht.
Ihre bewegende Lebensgeschichte schrieb Wolff unter dem Name Laura Hillman – ihr Vorname wurde bei der Einreise in die Staaten geändert – später nieder. Im Holocaust verlor sie unter anderem zwei Brüder und ihre Eltern, überlebte sieben Konzentrationslager. Dank Schindlers Liste, die die Vorlage für den gleichnamigen Film von Stephen Spielberg lieferte, wurde sie schließlich im Mai 1945 aus dem KZ Brünnlitz befreit. Ihre Autobiographie erschien unter dem Titel „I will plant you a lilac tree“ zunächst in Amerika, übersetzt ins Deutsche von Adrian Mills und veröffentlicht im Eckhaus Verlag Weimar als „Ich pflanze einen Flieder für dich“. Im Juni 2020 starb Hannelore Wolff alias Laura Hillman in Kalifornien.
Eckhaus-Verlagsleiterin Katja Völkel: „Mit Aurich verbinden uns bereits zwei Buchprojekte: eines über die Biografien hinter den Stolpersteinen in der Stadt – und dazu die Autobiografie von Laura Hillman. Da habe ich schon gemerkt, mit welchem Herzblut die Auricher sich ehrenamtlich für die Aufarbeitung der dunklen Geschichte ihrer Stadt bemühen. Und dem zolle ich größten Respekt.“