Erinnerungen. Es war ein Treffen der ungewöhnlichen Art, damals kurz nach dem Mauerfall gleich hinter der deutsch-deutschen Grenze. Auf der einen Seite: Thomas Gottschalk, Talkmaster, Showgigant, Quotengarant, der regelmäßig bis zu 20 Millionen Zuschauer vor die Mattscheibe lockte. Auf der anderen: Gabi Thieme, engagierte Journalistin aus der DDR, stets auf der Suche nach einer guten Geschichte. Sie wollte wissen, wie der TV-Star so tickt – und das im Interview ihren Lesern zwischen Kap Arkona und Fichtelberg erzählen. Doch Gottschalk? Hatte keine Lust auf Presse. Zur After-Show-Party nach der ZDF-Sendung in Hof prallten Welten aufeinander. Bis die Ostreporterin am späten Abend zu einem simplen Trick griff …
Amüsante, spannende, kuriose Anekdoten aus einem Journalistinnen-Leben: Die sind der rote Faden, der sich durch das Buch „Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte“ (Paperento Verlag) zieht. Als ehrgeizige Vollblutreporterin war Gabi Thieme, geboren im sächsischen Erzgebirge, viele Jahre im Einsatz für Nachrichtenagenturen und Zeitungen. Sie war Schwerverbrechern auf der Spur, sprach mit einem verurteilten Mörder im Knast, kämpfte sich durch Jahrhundertfluten und entkam einem der schwersten Zugunglücke der DDR. Immer mit dabei: Stift und Notizblock.
Als Buchautorin hat sich die „Provinzjournalistin“ längst einen Namen gemacht: Sie kennt die großen Kriminalfälle der Region und hat zwei erfolgreiche Titel dazu veröffentlicht. Mit der Kurzgeschichtensammlung „Wie ich Thomas Gottschalk rumkriegte“ betritt sie Neuland – und erzählt sehr private Episoden und Erlebnisse aus dem (Arbeits-)Alltag. Dabei verknüpft sie ungewöhnliche Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen behutsam mit ein wenig ostdeutscher Zeitgeschichte. Wetten, dass dieses Leben garantiert nicht langweilig war?