Tierisch ausgezeichnet: Wie der Berliner Satyr Verlag am Riesenschildkröten-Tisch landete.

Applaus bei Elefant, Tiger & Co. Große Bühne für die Buchbranche. In Leipzig sind die Gewinner des Deutschen Verlagspreises 2022 ausgezeichnet worden. Wer zum Kreis der Sieger gehörte – insgesamt mehr als 60 Verlage -, stand schon seit März fest. Auf der Veranstaltung nun ging es um die Gewinnerkategorien. Und die wurden in der Kongresshalle am Leipziger Zoo bekanntgegeben – wo sich das tierische Thema wie ein roter Faden durch den Abend zog. Das sorgte für manchen Schmunzler, etwa bei Verleger Volker Surmann (Foto). Dessen Berliner Satyr Verlag ist – wie der ebenso ausgezeichnete Homunculus Verlag aus Erlangen – einer von zwei Gewinnern aus dem Schöne-Bücher-Netzwerk. Satyr veröffentlicht nach eigener Aussage „individuelle, charmante Indiebooks, urbane Belletristik, Humor & Satire, dazu Poetry Slam & Lesebühne“. Die Veranstalter hatten alle Preisträger des Abends Tische zugeordnet, die nach Tieren benannt und thematisch zusammengefasst waren. An einem saßen die „Kängurus“, am nächsten die „schwarzen Panther“, ein Stück entfernt die „Giraffen“ … Und der Satyr-Verlag? Landete aus unerfindlichen Gründen in der Kategorie „Kinderbuch, Jugendbuch, Illustration“. So saß Surmann am Tisch „Riesenschildkröte“. „Ich finde, das passt ganz hervorragend zu einem Verlag für Humor und Satire“, schrieb der Verleger nach der Verleihung augenzwinkend bei Facebook. Satyr und Homunculus freuten sich am Ende über ein Preisgeld von je 24.000 Euro und ein Gütesiegel. Das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels kommentierte die tierischen Anleihen der Preisverleihung unter der Überschrift „Ökosystem Buch“ so: „Gehören kleine, unabhängige Verlage auf die Liste der bedrohten Arten, so wie Weißnackenkraniche und Sumatra-Nashörner?“