Der Preis ist heiß. Es ist DER Horror-Award schlechthin, quasi der „Oscar“ des Literaturgenres. Kein Wunder, dass der Vincent-Preis seine Gewinner strahlen lässt. So wie Vincent Voss (Foto: Nordlicht Fotograf). Mit seinem Buch „Im Eis“, erschienen im Verlag Torsten Low, konnte er das Siegertreppchen erklimmen. In der Kategorie „Bestes Buch national“ holte „Im Eis“ Platz 1. Voss konnte es auch Stunden nach der Verkündung kaum fassen. Wo und wie er davon erfahren hat? „Ich saß in der Bahn von Düsseldorf nach Hamburg, weil ich bei der PAN-Mitgliederversammlung war. Ich habe eine Nachricht bekommen und mich die ganze Rückfahrt über gefreut.“ Und auch am Tag danach „schwebe ich ganz leicht“, sagte Voss, der es sogar ein weiteres Mal auf die Gewinnerliste beim deutschen Horrorliteraturpreis schaffte. Denn in der Kategorie „Beste Kurzgeschichte“ landete sein „Lupus in Digitalis“ zudem auf Rang 2. „Im Eis“, der Spitzenreiter, hat Voss samt Recherche und Überarbeitung gut zwei Jahre Zeit gekostet. Voss erzählt darin die Geschichte einer Ethnologin, die ein Geheimnis um die dritte deutsche Polarexpedition zum Nordpol aufdeckt. Sein erster Siegertitel? Von wegen. Voss: „Es ist doch wie im Fußball. Nach dem Vincent-Preis ist vor dem Vincent-Preis.“ Und vielleicht klappt es ja demnächst schon wieder. Eben erst hat der Autor seinen nächsten Roman, der wiederum im Verlag Torsten Low erscheinen wird, beendet. „Eine Woche habe ich danach nichts gemacht. Dann hat es mich schon wieder in den Fingern gejuckt und ich schreibe aktuell an einer Kurzgeschichte zum Thema „Horror meets Erotik“. Es geht um Spinnen.“ Dass ausgerechnet ein Autor namens Vincent den begehrten „Vincent“ bekommt, sei „reiner Zufall“, versichert er. Tatsächlich ist Vincent Voss ein Künstlername. „Das Pseudonym hat nichts mit dem Preis zu tun“, sagt Voss, der im Örtchen Wakendorf II in Schleswig-Holstein lebt. „Das war wohl eher eine Hommage an den Horrordarsteller aus der Schwarzweiß-Filmzeit.“ Mit dem Vincent Preis, dem deutschen Horrorliteraturpreis, werden jedes Jahr die besten Werke des Genre „Horror und unheimliche Phantastik mit deutschsprachiger Originalausgabe“ prämiert. Die Entscheidung fällen Mitglieder des Forum Phantastik-Literatur.de sowie eine ausgewählte Jury aus Autoren, Grafikern, Verlegern und Journalisten.
Weitere Vincent-Preisträger 2022 aus dem Schöne-Bücher-Netzwerk:
- „Der Fall Ernesto Tortuga – Maitre und Kosmonaut“ von Günther Kienle, erschienen in „Das geheime Sanatorium“ (1. Platz, „Beste Kurzgeschichte“) – Lindwurm Verlag
- „Die Saat des Hasses“ von Markus K. Korb (2. Platz „Bestes Buch national“) – Verlag Torsten Low
- „Despina Jones und die Fälle der okkulten Bibliothek“ von Tobias Bachmann (5. Platz „Bestes Buch national“) – acabus Verlag
- „Das geheime Sanatorium“ von Markus Weber (5. Platz, „Beste Horrorgrafik) – Lindwurm Verlag
- „7 Leben 13 Tode“ von Heike Schrapper (2. Platz, „Beste Storysammlung“ – Edition Roter Drache
- „Das geheime Sanatorium“ von Nadine Muriel und Rainer Wüst (Hrsg.), (3. Platz, „Beste Anthologie/Magazin/Sekundärwerk“) – Lindwurm Verlag